Donnerstag, 28. März 2013

Marocco: Trekking, Wüste und Königsstädte

1. Tag: 1.9.12 Frankfurt – Casablanca - Marrakech

Abflug mit Royal Air Maroc von Frankfurt nach Casablanca. Nach der Landung gab es eine für arabische Flughäfen nicht unübliche Warteschlange bei der Einreisekontrolle! Hierfür sollte man ca. 1 Stunde Zeitpuffer einplanen. Am Ausgang wurden wir dann von unserem freundlichen französischsprachigen Fahrer empfangen, der über die gut ausgebaute Autoroute nach Marrakesch brachte (Fahrzeit ca. 3 Std.). Ankunft in unserem Hotel Le Meridien N’Fis (sehr gut) um ca. 1h nachts.

  Innenhof des Hotels Le Meridien N’Fis
                                                       

2. Tag: 2.9.12 Marrakech 

Stadtbesichtigung mit einem lokalen deutschsprachigen Guide Wir wurden morgens gegen 10h von unserem Guide vom Hotel abgeholt und haben Marrakesch teilweise zu Fuß, teilweise per Auto erkundet. Der Guide sprach sehr gut Deutsch und war auch inhaltlich sehr gut qualifiziert. Marrakesch ist eine Stadt, die nie schläft und die ein reichhaltiges kulinarisches Angebot bereithält. Für die städtebaulichen Sehenswürdigkeiten halten wir in der Rückschau einen Tag (im Einklang mit unserer Planung) für ausreichend, wenn man eine Rundreise plant.

Koutoubia-Moschee (Marrakesch)
                                                     

3. Tag: 3.9.12 Marrakech - Oukaimden Plateau – Tascheddirt

Gegen 9h wurden wir von unserem Trekkingguide mit dem Auto abgeholt und zum Ausgangpunkt unserer Wandertour, dem Oukaïmeden Plateau (2600m), gebracht. Die Gehzeit am ersten Tag betrug ca. 3-4 Stunden. Unsere Karawane, die uns die folgenden Tage begleitete, bestand aus zwei Maultieren mit jeweils einem Treiber. Sowohl der Guide als auch die Treiber waren sehr bemüht die Trekkingtour zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Die erste Nacht verbrachten wir in einem kleinen Igluzelt. Drüber hinaus wurden immer noch zwei weitere Zelte aufgebaut, in dem einen wurde gekocht und in dem anderen gegessen. Wir hatten während der gesamten Trekkingtour immer ein hervorragendes Frühstück mit frisch gepressten Orangensaft und frisch zu bereiteten Pfannkuchen. Mittags machten wir immer eine ausgiebige Pause an einem wunderschönen ruhigen Ort. Das Mittagessen war immer frisch zubereitet und bestand aus einer Salatplatte sowie einem Gericht aus Reis, Couscous oder Nudeln. Das Abendessen bestand aus einer Vorspeisensuppe, einem Hauptgericht (meist einer Tajine) und Obst zum Nachtisch. Vor jeder Mahlzeit wurde auch immer der gute „Whisky Berbère“ (Minztee mit grünem Tee und reichlich Zucker) gereicht. Die kulinarische Versorgung während der Wandertour war hervorragend!

Fantastische Picknick-Platten mit vielen frischen Zutaten




4. Tag: 4.9.12 Tascheddirt - Armed

Durch bergige Landschaften und an einem wunderschönen Flussbett entlang überquerten wir zuerst den Col de Addi (3000m) und machten dann über den Col de Tamaterte den Abstieg nach Armed (Laufzeit ca. 6 Std.). Übernachtung bei einer sehr netten Familie mit Gästezimmer „Roches Armed“. Sehr schöne Ausstattung mit einem traumhaften Ausblick. Direkt um die Ecke befand sich ein Hammam, welches auch Wanderer benutzen durften. Günstig und urtümlicher als in den großen Städten, daher sehr zu empfehlen!

Unser Guide (links), einer der Maultiertreiber (rechts hinten) und ich


5. Tag: 5.9.12 Armed – Cabane Neltner

Nach dem Frühstück ging es zunächst durch die Plantagen des Dorfes, dann begann der Aufstieg zum Col de Tidlit. Dieser erste Streckenabschnitt war etwas stärker frequentiert als die übrigen Etappen, da er an der Pilgerstädte Sidi Chamharouche vorbeiführt, die die Einheimischen regelmäßig aufsuchen. Hier und dort findet man immer wieder sehr nette Verpflegungsstellen. Am Nachmittag erreichten wir schließlich den Ausgangspunkt für die Besteigung des Toubkal-Gipfels (Gesamtlaufzeit ca. 6 Std.). Hier kann sowohl gezeltet, als auch in zwei Berghütten übernachtet werden. Die Mufflon-Hütte ist neuer und noch deutlich besser in Schuss, allerdings zogen wir aufgrund der großen Schlafsäle die ohnehin eingeplante Zeltübernachtung vor.

Längere Mittagpause um der Mittagshitze zu entkommen


6. Tag: 6.9.12 Besteigung des Toubkal-Gipfels

Geplanter Aufbruch zum Toubkal war gegen 5 Uhr morgens. Leider hatten wir aber über Nacht heftigen Wind bekommen, so dass wir eine halbe Stunde später, aber immer noch in völliger Dunkelheit, losmarschierten. Der Aufstieg führte auf rauen, aber passablen Wegen die 900 Meter hinauf zum Gipfel. Die Sturmböen machten jedoch den Aufstieg zu einer echten Herausforderung, insbesondere da der Taleinschnitt, durch den der Pfad führte, die heftigen Fallwinde begünstigte. Gegen 8.30 Uhr hatten wir es geschafft und standen glücklich auf dem zweithöchsten Berg Afrikas (4.167m). Am Mittag kehrten wird dann erschöpft zu unseren Zelten zurück (Laufzeit insgesamt ca. 6 Std.) und ruhten bei gutem Essen den restlichen Tag aus, da die Höhenkrankheit sich leicht bemerkbar gemacht hatte.

Fasziniert über den tollen Ausblick

                                                    
Gipfelaufnahme mit unserem Guide (rechts)

                                               
7. Tag: 7.9.12 Cabane Neltner – Col d’Oussem

Nach einer Nacht mit noch heftigeren Sturmböen schlugen wir unser Zeltlager ab und begonnen den Wandertag zunächst mit einem kurzen Aufstieg. Der anhaltende Wind machte jedoch die Etappe beschwerlich. Nach einem ebenso beschwerlichen Abstieg hatten wir es am frühen Nachmittag auf eine Höhe von ca. 2000 m geschafft, wo die Wetterbedingungen angenehmer waren. Dort machten wir zunächst eine ausgiebige Picknick-Pause. Nach kurzer verbleibender Wanderzeit und Passieren eines schönen Wasserfalls erreichten wir unsere nagelneue Hütte auf einer wenig tiefer gelegenen Alm (Laufzeit ca. 6-7 Std.). Die Hütte hatte erst 2 Tage zuvor den Betrieb aufgenommen und wurde nur von zwei weiteren Gästen angesteuert.

Unsere Karawane beim Abstieg


8. Tag: 8.9.12 Col d’Oussem – Imi Oughlade (bei Imlil) - Ouarzazate

Durchquerung des Tals Azzaden mit seinen ockerfarbenen Felsen und der grünen Vegetation nach Imi Oughlade (Laufzeit ca. 4 Std.). Hier endet am Mittag unsere Trekkingtour und so verabschieden wir uns von unserer Karawane. Nach dem Mittagessen geht es im Anschluss mit einem Minibus zunächst nordwärts nach Ourika und weiter über den Pass Tizi n’Tichka nach Ouarzazate (Fahrzeit ca. 5 Std.). Abendessen und Übernachtung im Hotel „Die Gärten von Ouarzazate“ (sehr gut).

      Tal Azzaden
                                                                

9. Tag: 9.9.12 Ouarzazate - Tinghir

Über die restliche Reisezeit wurden wir nun von einem Fahrer begleitet. Nach dem Frühstück begann die Weiterfahrt von Ouarzazate über die Straße der 1000 Kasbah gen Osten. Auf dem Weg besichtigten wir das Kasbah von Amerhidil bei Skoura. Im Anschluss durchquerten wir nordwärts der Fernstraße N10 nach Tinghir das Tal der Rosen mit seiner fruchtbaren Oasenlandschaft. Es folgte ein Mittagessen in einer ausgezeichneten Gîte d’Etape (Tamalout) und anschließend die Weiterfahrt zur Dades-Schlucht. Nach einer kurzen Besichtigung mit zahlreichen Foto-Stopps kehrten wir zurück und erreichten über die N10 die Stadt Tinghir. Abendessen und Übernachtung waren hier im Hotel Kasbah Tomboctou in Tinghir gebucht. Das Hotel ist geringfügig weniger komfortabel, hat allerdings ein sehr geschmackvolles Ambiente und sehr freundliches Personal.

Kasbah Amerhidil bei Skoura an der Straße der 1000 Kasbah


10. Tag: 10.9.12 Tinghir – Todraschlucht – Palmenhain – Tinghir

Nach dem Frühstück Transport zur wunderschönen und eindrücklichen Todraschlucht. Hier startet unsere Wanderung mit einem lokalen Guide durch eine Landschaft mit zerklüfteten Bergen (Laufzeit 3-4 Std.). Nach einem Mittagessen ging es durch die beeindruckende Palmenoase Richtung Innenstadt von Tinghir. Erneutes Abendessen und Übernachtung im Hotel Kasbah Tomboctou.

Palmenoase von Tinghir
                                                            

11. Tag: 11.9.12 Tinghir – Merzouga - Erg Chebbi

Nach dem Frühstück Fahrtantritt in Richtung Merzouga (Fahrzeit ca. 4 Stunden) in das Hotel Nomad Palace am Wüstenrand. Das Hotel ist ein einfaches 3- Sterne-Haus, mit allerdings überaus engagierten und serviceorientierten Mitarbeitern. Die Hotelanlage wirkte zudem sehr gut gepflegt. Nach einem Mittagessen und anschließender Ruhephase am Pool begann die Dromedartour erst gegen Abend, da die Temperaturen in der Sonne während des frühen Nachmittags auch im September noch über 40 Grad lagen. Einen Teil des Gepäcks deponierten wir in unserem Hotelzimmer. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang, den wir aus den Dünen heraus beobachteten, erreichten wir gegen 19.30 Uhr das Camp am Rand des Dünengebiets. Gemeinsames Abendessen mit anderen Teilnehmern und Übernachtung in Gruppenzelten.



Dromedar-Trekkingtour


                                                             



12 Tag: 12.9.12 Erg Chebbi – Merzouga

Nach dem Sonnenaufgang und anschließendem Frühstück ging es zurück zum Hotel Nomad Palace. Ruhetag am Pool und Abends Besuch einer nahegelegenenSiedlung sudanesischer Einwandererfamilien, die uns mit Gnaoua-Musik beglückten. Abendessen und Übernachtung im Hotel.



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Hotel Taddart in Midelte
                                                           
14. Tag: 14.9.12 Midelte – Fès

Weiterreise über den Col du Zad (2.178 m) und auf der Passstraße Kandar nach Ifrane im mittleren Atlas. Auf einem Hügel nahe einem Zedernwald konnten wir wild lebende Affen beobachten und füttern. Ankunft am Nachmittag in Fès und erste eigenständige Besichtigungen von Fès el Jdid (Neues Fès). Abendessen und Übernachtung im Hotel Volubulis (4-Sterne, im Zimmer lediglich etwas störende Zwischentüren zum Nachbarraum, die Lärm und Zigarettenrauch durchlassen).

Unser Fahrer füttert die wilden Affen
                                                    

15. Tag: 15.9.12 Fès

Stadtbesichtigung der berühmtesten der 4 Königsstädte Marokkos mit einer lokalen Führerin. Von allen Städten hat uns Fès aufgrund seines urtümlichen Charakters, insbesondere der alten Handwerksbetriebe, und der vielen baulichen Sehenswürdigkeiten am besten gefallen. Daher sollte hier auch ausreichend Zeit eingeplant werden, um die Altstadt mit ihren Koranschulen, der Karaouine- Moschee und –Universität sowie den einzelnen Souks zu besichtigen. Am Abend erneut Abendessen und Übernachtung im Hotel Volubulis.

Gerberei in Fès
                                                                    

16. Tag: 16.9.12 Fes – Meknes - Rabat

Nach dem Frühstück Fahrt zu den römischen Ruinen von Volubilis, anschließend Weiterfahrt nach Meknès. An diesem Tag war das Tagesprogramm zeitlich etwas knapp bemessen, da wir für Meknès nur gute 2 Stunden Besichtigungszeit hatten. Um dennoch möglichst viel von der Stadt zu sehen, gelang es unserem Fahrer, uns kurzfristig einen qualifizierten Stadtführer für eine anderthalbstündige Führung zu organisieren. Auch in dieser Stadt gibt es einiges zu sehen, wie z.B. das Mausoleum von Moulay Ismail, der die Stadt im 18. Jahrhundert zum „Versailles Marokkos“ machte oder das berühmte Stadttor Bab Mansour. Anschließend fuhren wir weiter nach Rabat, wo wir uns im komfortablen Hotel Le Diwan Rabat – Mgallery Collection einquartiert hatten.

Ruinen von Volubilis
                                                                   

17. Tag: 17.9.12 Rabat - Casablanca

Der halbe Tag in Rabat sollte effizient genutzt werden, denn auch diese Stadt hat vieles zu bieten. Hier kann allerdings problemlos eine Stadtbesichtigung ohne Guide gemacht werden. Am Mittag Weiterreise nach Casablanca. Dort erwartete uns eine 30-minütige Besichtigung der Moschee Hassan II. Eigentlich war im Anschluss eine Stadtrundfahrt mit einem lokalen Guide vorgesehen, leider hatten wir uns aber in Rabat in einem Fischrestaurant etwas den Magen verdorben und bevorzugten daher den direkten Transfer zu unserem Hotel Le Royal Mansour Méridien.



Moschee Hassan II in Casablanca
                                                     


18. Tag: 18.9.12 Casablanca

Nach dem Frühstück Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland.



Generelle Anmerkung 

Uns hat am besten die Trekkingtour gefallen, die Landschaft ist einfach Atem beraubend und die Einheimischen sind sehr freundlich. In den Städten begegnet man auch freundlichen, aber teils etwas aufdringlichen und geschäftstüchtigen Menschen. Generell sollte man niemandem hinterherlaufen, der einem die Stadt oder einfach den Weg zeigen will, da man so schnell unnötig Geld loswird. Wenn man sich an die landesüblichen Gepflogenheiten (z.B. hinsichtlich Trinkgeldern) hält und sich mit dem Preisniveau vertraut macht, steht einem erholsamen Urlaub nichts mehr im Wege. Für uns war es eine traumhafte Reise – VIELEN LIEBEN DANK!