Flug Zürich – Lissabon – Casablanca
Sehr früher Abflug ab Zürich, was eine Übernachtung in Kloten
nötig machte. Der Flug durch das Umsteigen in Lissabon etwas mühsam.
Entschädigung aber durch den Weiterflug im Kleinflugzeug mit
lediglich 18 Plätzen. Pünktliche Ankunft in Casablanca, wo uns auch
Mohammed, unser Guide und Chauffeur erwartete.
Fahrt durch Casablanca, weiter nach Rabat
Besuch der grossen Moschee in Casablanca zwar interessant, aber
durch die Müdigkeit und Hitze war die Aufnahmefähigkeit doch etwas
eingeschränkt. Dieser Punkt hätte evtl. weggelassen-, resp. an den
Schluss der Reise gesetzt werden können. Hotel in Rabat sehr gemütlich, das Zimmer jedoch sehr klein und
ohne Fenster. Für lediglich eine Nacht aber durchaus in Ordnung.
Führung durch Rabat sehr kompetent und ausführlich. Guide sprach
sehr gut Deutsch.
Zugfahrt Rabat – Fes
Mohammed besorgte uns Zugtickets für die schöne, (ent)spannende
Fahrt und erwartete uns in Fes am Bahnhof.
Fes
Schönes Zimmer mit Aussensitzplatz. Frühstücksbuffet absolut
ausreichend. Abendessen sehr gut und vielseitig, freundliche
Bedienung. Stadtführung mit vorgeschlagenen 3 Stunden viel zu kurz. Wir
haben dann auf eigene Rechnung nochmals rund 3 Stunden angehängt.
Fatima unser Guide sprach recht gut Deutsch, führte uns aber leider
in eine typische Touristenfalle, (Leder Manufaktur) was nicht
unbedingt nötig gewesen wäre. Ansonsten war diese Führung durch
das Insiderwissen und die immense Kenntnis des Gassengewirres sehr
interessant und lehrreich.
Zugfahrt Fes – Oujda
Für diesen Abschnitt wurden wir „in die Hände“ einer 13
köpfigen deutschen Reisegruppe übergeben. Achmed der Begleiter
erwies sich als kompetenter und sehr redseliger Guide. Auch diese
Zugsfahrt war sehr angenehm.
Oujda
Durch die späte Ankunft, resp. die frühe Weiterfahrt am nächsten
Morgen haben wir von dieser Stadt nicht viel mitbekommen. Das Zimmer
war ok, die Atmosphäre und das Ambiente im Hause allerdings übel.
Aber auch hier; für eine Nacht kein Problem.
Zugfahrt Oujda – Bouarfa
Diese Fahrt war der eigentliche Grund unserer Reisebuchung.
Schlussendlich mit 13.5 Stunden noch länger als ungefähr erwartet
(10-12 Std.) Sehr eindrücklich und Fotosujets in rauen Mengen. Die
Verpflegung hervorragend, ja vielleicht sogar das beste Essen während
der ganzen Reise. Abendessen unter fast freiem Vollmondhimmel
ebenfalls sehr gelungen. Die Unterkunft in Bouarfa war zwar sehr
einfach, aber sauber und mit wunderbarem Frühstück. Von der Stadt selbst nicht viel gesehen, aber viel zu sehen gibt
es da wohl auch nicht.
Fahrt Bouarfa – Merzouga
Lang, heiss und schön. Die unerwartete Benzinknappheit und der
zeitgleiche Stromausfall bei den Tankstellen bescherten uns
unerwartete Einblicke ins Provinzleben. Während Mohammed auf den
Deal mit dem Sprit wartete, unternahm ich einen kleinen
Fotospaziergang, welcher aber bereits nach wenigen Minuten durch die
Militärpolizei beendet wurde; obwohl ich es tunlichst unterliess,
Personen auf’s Bild zu bannen.
Die Unterkunft in Merzouga entpuppte sich dann als Palast in der
Wüste. Riesengrosses, stilvoll eingerichtetes Zimmer, absolute
Stille und gutes Essen. Unsere Sonnenuntergangswanderung in den Dünen
bleibt unvergessen. Wer die Ruhe sucht, ist hier richtig, aber ohne
eigenen Wagen auch ziemlich weit weg von der übrigen Zivilisation.
(Rund 1.5 stündiger, schattenloser Fussmarsch zu den nächsten
menschlichen Individuen)
Fahrt Merzouga – Tinerhir
Ebenfalls lang, heiss und schön. Wunderschöner Abstecher in die
Todra-Schlucht mit Ihren imposanten Felswänden. Tinerhir selbst wäre
eine schöne Stadt, welche aber momentan offenbar komplett umgebaut
wird. Den Spaziergang in den Palmenhainen haben wir weggelassen; das
wäre nach der langen Fahrt und der Todra-Schlucht des guten zuviel
gewesen. Unterkunft von aussen völlig unspektakulär, im Innern
wunderschön und mit sehr viel Liebe eingerichtet. Hervorragendes
Essen und sehr freundliche Bedienung.
Fahrt Tinerhir – Marrakech
DIE Monsteretappe mit einem nicht enden wollenden Tichka-Pass.
Wundervolle, eindrückliche Landschaften. Witzig der Hinweis auf der
Passhöhe auf die Gefahr von Glatteis. Man rechnet in Marokko ja
nicht unbedingt mit Eisglätte…… und Marrakech will und will
nicht ins Blickfeld kommen. Bei der Ankunft war es dann auch fast
dunkel, obwohl wir morgens kurz nach 8 Uhr gestartet sind.
Marrakesch
Über diese Stadt wurde wohl schon genügend berichtet.
Faszinierend in jeder Ecke und Gasse. Taib unser Guide vor Ort
entpuppte sich als äusserst witziger, perfekt deutsch sprechender
Führer. Aber auch hier gilt dasselbe wie in Fes. 3 Stunden für eine
Führung sind viel zu kurz. Wir vereinbarten auf eigene Rechnung
nochmals 3 Stunden, welche sich ausserordentlich lohnten.
Das Hotel „El Andalous“ wirkt auf den ersten Blick sehr pompös
und edel. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich aber, dass die besten
Jahre wohl schon einige Zeit her sind. Das uns zugewiesene Zimmer
entpuppte sich als besetzt und das „Ersatzzimmer“ war zu dieser
Zeit noch nicht hergerichtet
(17 Uhr!) Das Zimmer lag in der 3. Etage, im selben Teil des
Gebäudes, wo sich auch die Bar mit Livemusik befindet. Und diese
Musik liess ein Dröhnen, Wummern und Scheppern durch die
Lüftungskanäle, dass Schlafen vor dem letzten gespielten, resp.
gesungenen Ton um 02.00 Uhr absolut unmöglich war.
Zum Essen soviel: Das Abendessen war ok, das Frühstücksbuffet
jedoch schlicht lausig.
Nun, der Aufenthalt in Marrakech war trotzdem fantastisch und die
3 Tage keine Stunde zu lang.
Zusatzwoche in Essaouira
Optimaler Schlusspunkt der Reise. Sehr schöne Stadt und perfekter
Ort um all die Eindrücke zu sammeln und zu verarbeiten. Das Hotel
„Ocean Vagabond“ ist klein und fein, mit viel Liebe eingerichtet
und sehr freundlich geführt. Das nächste Mal wünschten wir uns
allerdings ein Zimmer mit Balkon, wenn wir eine Woche vor Ort
bleiben. Wir haben es jedoch selbst versäumt, danach zu fragen…..und
die Beanstandung erübrigt sich somit.
FAZIT
Die Reise kann sehr empfohlen werden. Voraussetzung dafür ist
allerdings Ausdauer, sowohl für das Reisen auf der Strasse wie auch
auf der Schiene. Das Programm ist wie erwähnt phasenweise fast zu
voll bepackt, und die vielen Eindrücke können vor allem zu Beginn
der Reise kaum geordnet werden.
Für die Stadtführungen in Fes und Marrakech sollten unbedingt 5
-6 Stunden eingeplant werden.
Tagesetappen Merzouga – Tinerhir resp. Tinerhir – Marrakech
sind fast zu lange.
Mohammed unser persönlicher Guide resp. Chauffeur war sehr
sympathisch, freundlich, korrekt, hilfsbereit und sprach perfektes
Deutsch. Wir würden Ihn jederzeit wieder engagieren!
Da unsere „Gruppe“ lediglich aus meiner Frau und mir bestand,
genossen wir natürlich gewisse Privilegien, vor allem bei den
Fahrten mit dem Auto und den Stadtführungen.
Sämtliche Hotels ausser dem „El Andalous“ waren absolut in
Ordnung.
Alle Transfers klappten hervorragend und waren schon fast
beängstigend pünktlich. Auch die zusätzlichen Fahrten von
Marrakech nach Essaouira, nach Casablanca sowie schlussendlich wieder
zum Flughafen waren perfekt. Ebenso die Unterkunft der letzten Nacht
in Casablanca.
Bernhard und Sylvia Flühler