Manchmal dauert es länger, bis ein Jugendtraum in Erfüllung
geht. So war es bei unserem Schwager, der in früher Jugend den
Wunsch hatte, irgendwann eine Safari zu besuchen. 50 Jahre später
war es dann soweit!
Nach einem Nachtflug nach Arusha starteten wir mit einem ruhigen
Tag zum akklimatisieren. Dann der erste Tag der Safari: Der Arusha
Nationalpark brachte die ersten Zebras, Büffel, Giraffen,
Wasserböcke…unerwartete Einblicke in Lebenssituationen der wilden
Tiere!
Dann ging es weiter und im Tarangire Nationalpark erwartete uns
Wildlife pur: Regenbogenfarbige Vögel, Massai-Giraffen vor
Baobab-Bäumen, Gazellen und natürlich hunderte von Elefanten.
Grosse stolze Bullen mit massigen Stosszähnen aber auch Herden mit
Jungtieren, ja sogar ein Neugeborenes. Viele Momentaufnahmen aus dem
Leben der Elefanten faszinierten uns sehr. Auch die Raubkatzen
versteckten sich nicht und wir konnten die Jagdtaktik eines
Löwenrudels hautnah erleben. Unvergessliche Momente! Bei der
Weiterfahrt konnten wir auch einen Einblick in das Leben der Menschen
von Tanzania erhaschen. Der Spaziergang zum Lake Manyara durch die
Felder der Einheimischen brachte uns Informationen über die
Landwirtschaft, zum Beispiel den Bananenanbau. Der Besuch eines
Massai-Dorfes warf Fragen auf: wäre ich als Ehefrau ebenfalls 10
Kühe wert?
Danach waren wir zurück in fantastischer Natur. Im Ndutu-Gebiet
schliefen wir im Zelt mit dem Grollen des nahen Löwenrudels ein.
Dennoch verwöhnte uns auch dieses Camp mit ausserordentlich gutem
Essen und überraschenden Pick-Nick-Paketen, wie übrigens auf der
ganzen Reise. Die Lake-Ndutu-Region faszinierte uns vor allem auf
Grund der durchziehenden Tier-Migration. Inmitten von abertausenden
Gnus und Zebras staunten wir nur noch über die Wunder der Natur. Wie
können alle diese Tiere hier genügend Futter finden? Unglaublich!
Auch kleine und kleinste Geheimnisse hat unser Guide uns nicht
vorenthalten: Dungkäfer machten sich an die Arbeit und verschiedene
Termitenarten arbeiteten an ihren Bauten. Dann wird es spannend, als
eine Gepardenmutter mit zwei halbwüchsigen Jungen sich an ein Opfer
anschleicht. Pech gehabt: die Beute ist schon wieder weg! Bei der
Fahrt entlang des Lake Masek spiegelten sich Flamingos und andere
Wasservögel im Wasser. Im Serengeti-Gebiet überraschten uns dann
wieder grössere Tiere: eine Gruppe Tüpfelhyänen spurtet im
gestreckten Galopp an uns vorbei. Etwas später sehen wir Geier und
Schakale, die sich über einen Kadaver hermachen, solange bis ein
Ohrengeier erscheint und den Fund für sich beansprucht. Natürlich
ziehen immer wieder Thomson- und Grant-Gazellen vorbei, vereinzelt
auch Elen-Antilopen und Topis.
Dann wieder grosse Wunder: Ein stolzer Löwenmann beobachtet uns
Auge in Auge und entscheidet sich schliesslich, sich im Schatten
unseres Autos auszuruhen. Einige Meter weiter vergnügt sich sein
Bruder mit einer rolligen Löwin. Auch ein Leopard zeigt sich stolz
auf dem Ast und lässt sich von den heranfahrenden Safari-Fahrzeugen
nicht stören. Wenige Kilometer weiter frisst eine Elefantenfamilie
mit einem einwöchigen Jungtier – was soll ich bloss mit diesem
Ding mitten im Gesicht anfangen? Auf dem Rückweg machten wir einen
kurzen Stopp in der Olduvai Gorge, um die Spuren der menschlichen
Vergangenheit zu suchen. Doch dann geht es schnell weiter in Richtung
Ngorongoro-Krater. Vorbei an den Dörfern der Massai und immer
wiederzwischen Zebras, Giraffen und Antilopen. Durch den Nebelwald
erreichen wir den Kraterrand des Ngorongoro-Kraters und sind
gespannt, ob wir wohl auch die Spitzmaulnashörner zu sehen bekommen.
Am nächsten Tag ist es soweit: zur frühen Morgenstunde sehen
wir Kaffernbüffel, Elefanten, Löwen und dann ganz nah: die
Nashörner. Die Rundfahrt im Krater zeigt noch vieles mehr:
Vogelschwärme, Flusspferde, Adler, Kronenkraniche, sogar eine
Riesentrappe stellt sein Brautgefieder zur Schau. Welch
unvergessliche Erinnerungen! Auf der Rückfahrt zum Flughafen nehmen
wir Abschied von den vielen wilden Tieren und unser Guide Dixon
ermöglicht uns ein spezielles Erlebnis: ein afrikanisches Barbecue.
Nach dem Flug nach Zanzibar erwartet uns tropische Hitze, aber
auch Palmen, weisser Traumstrand und azurblaues Wasser. Die Insel
hat einiges zu bieten: Schnorchel- und Tauchreviere, interessante
Touren durch die Spice-Plantagen oder eine geschichtsträchtige
Altstadt. Überraschende Momente erwarteten uns überall: oder wer
weiss schon, wie eine Muskatnuss oder ein Nelkenbaum aussieht? Die
Führung durch Stone Town führte uns zurück in die glorreichen
Zeiten von Zanzibar, auch wenn ein Teil des Reichtums dem
Sklavenhandel zu verdanken ist, faszinieren uns die wunderschönen
geschnitzten Türen. Auch der Besuch des Jozani Nationalparks lohnt
sich, vor allem wenn man einen Blick auf die einzigartigen Roten
Colobus Affen. Auch die Zeit in Zanzibar und an unserem Traumstrand
verging viel zu schnell!
Der Alltag hat uns wieder, doch die Wunschreise unseres Schwagers
lässt uns alle gerne an das Erlebte zurückdenken und weiterträumen.
Wer weiss, vielleicht sieht uns Tanzania ja bald wieder….
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