Mittwoch, 8. Januar 2014

Rugby – der Volkssport Südafrikas

Eine Sportart, die in Europa wenig praktiziert, in Südafrika jedoch neben Fussball und Cricket zu den beliebtesten gehört, ist Rugby. Kaum etwas wird dort lieber gespielt als der eigentliche Bruder des Europäers so lieb gewonnenen Fussballs. Das südafrikanische National-Team, die sogenannten Springboks, gehören zu den besten Mannschaften der Welt und haben bereits mehrere Meisterschaften für sich entschieden. Sie erfreuen sich in Afrika einer grossen Fan-Gemeinde.

Seinen Ursprung findet das Rugby-Spiel im 18. Jahrhundert. Es kam in Form des Winchester-Fussballs, einer Rugby ähnlichen Version des Fussballs, nach Südafrika. Das erste Spiel überhaupt wurde zwischen einer Armee-Auswahl und einer Verwaltungsangestellten-Mannschaft ausgetragen. 1876 wurde der aller erste Rugby-Club in Südafrika gegründet. Die Spiele eroberten die Herzen der Landesbewohner und so entstanden immer mehr regionale Rugby-Verbände und -Mannschaften. Schliesslich wurde 1889 sogar der Landesverband South African Rugby Board ins Leben gerufen. Kurz darauf folgte das erste Turnier bei dem viele der südafrikanischen Provinzen gegeneinander antraten. Auch das erste offizielle Länderspiel wurde schon bald bestritten.


Für die Springboks, der südafrikanischen Rugby-Nationalmannschaft, folgten Jahre voller Ablehnung. Während der Zeit der Apartheid wurden der Club international weitest gehend geächtet, so dass internationale Spielpraxis zu Wünschen übrig liess. 1974 kam es zu einem grossen Zwischenfall. Bei einem Spiel der Springboks gegen die Lions aus Gross Britannien, das in Port Elizabeth statt fand, schlug einer der britischen Spieler einen der Gegner Johannes Van Heerden nieder. Daraufhin sagten jegliche Mannschaften ihre Spiele gegen die Südafrikaner ab. Im Jahre 1977 unterzeichnete die Konferenz der Commonwealth-Staaten in Gleneagles (Schottland) einen Vertrag gegen die Apartheid, worin sie sich verpflichtete jegliche sportlichen Kontakte mit Südafrika zu unterlassen. Auch das International Rugby Board schloss den südafrikanischen Verband von jeglichem Spielbetrieb bis zum Ende der Apartheid aus. 1992 wurde die Mannschaft wieder aufgenommen.

Das kleine Wunder geschah dann im Jahre 1995 als die Springboks nicht nur wieder an den Weltmeisterschaften teilnehmen, sondern sogar als Gastgeber fungieren durften. Sie holten in diesem Jahr und auch später in 2007 den Titel. Auch bei anderen Turnieren konnten die Springboks grosse Erfolge erzielen. Bis heute wird auf eine bestimmte Quote von dunkelhäutigen und weissen Spielern geachtet.