Eine Sportart,
die in Europa wenig praktiziert, in Südafrika jedoch neben Fussball
und Cricket zu den beliebtesten gehört, ist Rugby. Kaum etwas wird
dort lieber gespielt als der eigentliche Bruder des Europäers so lieb
gewonnenen Fussballs. Das südafrikanische National-Team, die
sogenannten Springboks, gehören zu den besten Mannschaften der Welt
und haben bereits mehrere Meisterschaften für sich entschieden. Sie
erfreuen sich in Afrika einer grossen Fan-Gemeinde.
Seinen Ursprung
findet das Rugby-Spiel im 18. Jahrhundert. Es kam in Form des
Winchester-Fussballs, einer Rugby ähnlichen Version des Fussballs,
nach Südafrika. Das erste Spiel überhaupt wurde zwischen einer
Armee-Auswahl und einer Verwaltungsangestellten-Mannschaft
ausgetragen. 1876 wurde der aller erste Rugby-Club in Südafrika
gegründet. Die Spiele eroberten die Herzen der Landesbewohner und so
entstanden immer mehr regionale Rugby-Verbände und -Mannschaften.
Schliesslich wurde 1889 sogar der Landesverband South African Rugby
Board ins Leben gerufen. Kurz darauf folgte das erste Turnier bei dem
viele der südafrikanischen Provinzen gegeneinander antraten. Auch
das erste offizielle Länderspiel wurde schon bald bestritten.
Für die
Springboks, der südafrikanischen Rugby-Nationalmannschaft, folgten
Jahre voller Ablehnung. Während der Zeit der Apartheid wurden der
Club international weitest gehend geächtet, so dass internationale
Spielpraxis zu Wünschen übrig liess. 1974 kam es zu einem grossen
Zwischenfall. Bei einem Spiel der Springboks gegen die Lions aus
Gross Britannien, das in Port Elizabeth statt fand, schlug einer der
britischen Spieler einen der Gegner Johannes Van Heerden nieder. Daraufhin sagten
jegliche Mannschaften ihre Spiele gegen die Südafrikaner ab. Im
Jahre 1977 unterzeichnete die Konferenz der Commonwealth-Staaten in
Gleneagles (Schottland) einen Vertrag gegen die Apartheid, worin sie
sich verpflichtete jegliche sportlichen Kontakte mit Südafrika zu
unterlassen. Auch das International Rugby Board schloss den
südafrikanischen Verband von jeglichem Spielbetrieb bis zum Ende der
Apartheid aus. 1992 wurde die Mannschaft wieder aufgenommen.
Das kleine
Wunder geschah dann im Jahre 1995 als die Springboks nicht nur wieder
an den Weltmeisterschaften teilnehmen, sondern sogar als Gastgeber
fungieren durften. Sie holten in diesem Jahr und auch später in 2007
den Titel. Auch bei anderen Turnieren konnten die Springboks grosse
Erfolge erzielen. Bis heute wird auf eine bestimmte Quote von
dunkelhäutigen und weissen Spielern geachtet.
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