Nach der Landung
in Antananarivo muss man sich auf
ein zeitraubendes Prozedere der Passkontrolle bei der Einreise gefasst machen
(über eine Stunde anstehen). Dann wollten wir beim (einzigen) Geldautomaten auf
dem Flughafen Finanzen beschaffen, aber das Gerät funktionierte nicht, weder
mit der Travelcash- karte noch mit der VISA Karte. Eine Wechselstube wechselte einen
geringen Betrag von Euros.
Der Abholdienst
am Flughafen funktionierte einwandfrei: Wir haben unseren Driver sofort
gefunden. Das Hotel Carlton war i.O., scheinbar ist es ein Zentrum für
Kongresse. Das Frühstück war reichhaltig. Das Zimmer war mückenfrei. In der
Wechselstube des Hotels kann man einheimische Währung beschaffen.
Wir starteten am
folgenden Tag zur ersten Etappe, rund 370 km weit, für Madagaskar eine weite
Reise denn: Die Strasse ist reich an Kurven. Die Fussgänger verkehren auf der
Strasse. Um 1800 Uhr sollte man unbedingt im Hotel einkehren, weil die Strasse während
der Nacht unsicher ist.
Es hat sich
gelohnt, eine Individualreise zu buchen. Der Fahrer war gut selektioniert. Er
hat sich um uns gekümmert, Probleme gelöst, Auskünfte gegeben und nicht zuletzt
ist er „anständig“ gefahren. Seine Englischkenntnisse waren gut. Unterwegs im
Hochland sahen wir aus rotem Lehm gebaute Häuser, Reisterassen, viele
Handwerker bei ihrer Arbeit und das in einer abwechslungsreichen Landschaft.
Wir besuchten eine Pfannengiesserei. Da wurde mit den einfachsten Mitteln
Metall verflüssigt und in Formen gegossen. Das Team von Arbeitern war gut
eingespielt: Nicht jedermann würde die Giessform nacktfüssig beschweren, wenn
gleich daneben flüssiges Metall eingefüllt wird.
Abends
erreichten wir Ambositra und wurden im Hotel Artisan einquartiert. Das war der
Schwachpunkt der Reise. Das Badezimmer hatte lamellenförmige Fenster, welche
keinen Schutz vor Mücken boten. Es hatte Mücken und wir mussten unser eigenes,
mitgebrachtes Moskitonetz aufspannen. Das Zimmer war eng. Am Morgen mussten wir als erstes den
Laden der Hotelbesitzerin besuchen.
Der Driver
führte uns zu einer Bank, die Euros wechselte. Beim Nachzählen legte er selbst
Hand an. Der Botanische Garten von Ikelilalina war i.O. und die Begleitung, die
wir hatten, kannte sich in bemerkenswerter Weise aus. Die Setam Lodge (beim
Ranomafana Park) war in allen Bezügen einwandfrei. Die Wanderung im Park war
ergiebig.
Am nächsten Tag
erkundeten wir das Hochland, besuchten eine Papierfabrik, eine Seidenweberei
und den Tierpark Anja. Besonders im Tierpark wurden wir familiär behandelt: „Papa
watch out“, „Mama look there“. Wir fühlten uns fast wie zu Hause.
Die Isalo Rock
Lodge war das Highlight der Reise. Die Anlage ist total abgelegen und bietet
dennoch höchsten Komfort. Die Sicht auf die Felsen ist eindrücklich. Und das „Sonnenfenster“
gab wirklich gute Aufnahmen. Die Exkursion in die Felslandschaft des Parkes war
unvergesslich. Die Führung war wieder kompetent und freundlich. Der
Geländewagen war zwar eigentlich ein ausgemusterter PW, aber er versah seinen
Dienst.
In einer letzten
Etappe fuhren wir bis Ifaty. Die Landschaft ist eindrücklich, die Vegetation
verändert sich innerhalb von kurzen Distanzen. Der Besuch im Arboretum war
lohnend, die Führung sehr kompetent.
Les Dunes
stellte einen bequemen Geländewagen zur Verfügung. Das Hotelzimmer war sehr
geräumig. Das Badezimmer war allerdings antiquiert. Bei Ebbe gibt es einen schmalen
Strand, bei Flut kommt das Wasser bis zur Mauer und bedeckt den Strand. „Wassersport“ wird eigentlich nicht zur
Verfügung gestellt. Man kann mitsegeln, schnorcheln. Wir wählten die dritte
Variante und besuchten einen nahegelegenen Park mit seltenen Pflanzen. Wir
hatten am Vortag den Transport bestellt,
aber unsere Bestellung wurde von den Hotelangestellten vergessen. Das bedeutete, dass wir zu
Fuss gehen mussten (kein Zebukarren). Später kam dann ein Wagen. Die Führung
war wieder sehr gut.
Die Rückreise in
die Hauptstadt war etwas mühsam. Die Abfertigung verlangte auch hier sehr viel
Geduld und das Flugzeug hatte rund eine Stunde Verspätung. Die Exkursion nach
Ambohimanga lohnt sich eigentlich nicht. Der Lemurenpark und der Botanische
Garten waren etwas karg. Eine grössere
Diskussion ergab sich mit den Hotelangestellten des Carlton Hotels wegen dem
Tageszimmer vor dem Abflug. Das Hotel wollte nichts von einer Reservation wissen,
obwohl sie einen Voucher erhalten hatten. Erst der Driver konnte das Problem
lösen.
Fazit: Die Reise
hielt, was sie versprach. Der Fahrer war sehr liebenswürdig, hilfreich,
bestimmt und absolut zuverlässig. Seine Fahrweise war i.O. Die Guides warenüber
durchschnittlich gut ausgebildet
und informiert. Ihre Kenntnisse von Fremdsprachen waren gut. Die Hotels waren
besser als erwartet. Weil die Regenzeit noch nicht begonnen hatte, war die
Vegetation gelb, dafür gab es so gut wie keine Mücken.
Die Betreuung
vor der Reise war traumhaft gut!!
Mit bestem Dank und freundlichen Grüssen, A. Schwarzenbach