Montag, 22. Oktober 2012

Madagaskar Erlebnisreise


Nach der Landung in Antananarivo  muss man sich auf ein zeitraubendes Prozedere der Passkontrolle bei der Einreise gefasst machen (über eine Stunde anstehen). Dann wollten wir beim (einzigen) Geldautomaten auf dem Flughafen Finanzen beschaffen, aber das Gerät funktionierte nicht, weder mit der Travelcash- karte noch mit der VISA Karte. Eine Wechselstube wechselte einen geringen Betrag von Euros.

Lemuren sind Halbaffen. Sie sind die charakteristischen Tiere Madagaskars    
Der Abholdienst am Flughafen funktionierte einwandfrei: Wir haben unseren Driver sofort gefunden. Das Hotel Carlton war i.O., scheinbar ist es ein Zentrum für Kongresse. Das Frühstück war reichhaltig. Das Zimmer war mückenfrei. In der Wechselstube des Hotels kann man einheimische Währung beschaffen.

Eine für das Hochland typische Landschaft
Wir starteten am folgenden Tag zur ersten Etappe, rund 370 km weit, für Madagaskar eine weite Reise denn: Die Strasse ist reich an Kurven. Die Fussgänger verkehren auf der Strasse. Um 1800 Uhr sollte man unbedingt im Hotel einkehren, weil die Strasse während der Nacht unsicher ist.

So sieht es im durchschnittlichen Dorf aus. Man trifft sich auf der Strasse. Wenn ein Auto kommt, öffnet sich eine Gasse, hinten schliesst sie sich wieder, wie bei einem Reissverschluss.
Es hat sich gelohnt, eine Individualreise zu buchen. Der Fahrer war gut selektioniert. Er hat sich um uns gekümmert, Probleme gelöst, Auskünfte gegeben und nicht zuletzt ist er „anständig“ gefahren. Seine Englischkenntnisse waren gut. Unterwegs im Hochland sahen wir aus rotem Lehm gebaute Häuser, Reisterassen, viele Handwerker bei ihrer Arbeit und das in einer abwechslungsreichen Landschaft. Wir besuchten eine Pfannengiesserei. Da wurde mit den einfachsten Mitteln Metall verflüssigt und in Formen gegossen. Das Team von Arbeitern war gut eingespielt: Nicht jedermann würde die Giessform nacktfüssig beschweren, wenn gleich daneben flüssiges Metall eingefüllt wird.

Ein paar junge Männer stellen Pfannen her. Sie schmelzen das Metall und giessen es in Formen    
Abends erreichten wir Ambositra und wurden im Hotel Artisan einquartiert. Das war der Schwachpunkt der Reise. Das Badezimmer hatte lamellenförmige Fenster, welche keinen Schutz vor Mücken boten. Es hatte Mücken und wir mussten unser eigenes, mitgebrachtes Moskitonetz aufspannen. Das Zimmer war eng.  Am Morgen mussten wir als erstes den Laden der Hotelbesitzerin besuchen.

Der Driver führte uns zu einer Bank, die Euros wechselte. Beim Nachzählen legte er selbst Hand an. Der Botanische Garten von Ikelilalina war i.O. und die Begleitung, die wir hatten, kannte sich in bemerkenswerter Weise aus. Die Setam Lodge (beim Ranomafana Park) war in allen Bezügen einwandfrei. Die Wanderung im Park war ergiebig.


Am nächsten Tag erkundeten wir das Hochland, besuchten eine Papierfabrik, eine Seidenweberei und den Tierpark Anja. Besonders im Tierpark wurden wir familiär behandelt: „Papa watch out“, „Mama look there“. Wir fühlten uns fast wie zu Hause.

Die Isalo Rock Lodge war das Highlight der Reise. Die Anlage ist total abgelegen und bietet dennoch höchsten Komfort. Die Sicht auf die Felsen ist eindrücklich. Und das „Sonnenfenster“ gab wirklich gute Aufnahmen. Die Exkursion in die Felslandschaft des Parkes war unvergesslich. Die Führung war wieder kompetent und freundlich. Der Geländewagen war zwar eigentlich ein ausgemusterter PW, aber er versah seinen Dienst.

Das Portrait eines Katta, einer Lemurenspezies. Kattas sind leicht an ihrem schwarz weiss geringelten Schwanz zu erkennen.
In einer letzten Etappe fuhren wir bis Ifaty. Die Landschaft ist eindrücklich, die Vegetation verändert sich innerhalb von kurzen Distanzen. Der Besuch im Arboretum war lohnend, die Führung sehr kompetent.

Les Dunes stellte einen bequemen Geländewagen zur Verfügung. Das Hotelzimmer war sehr geräumig. Das Badezimmer war allerdings antiquiert. Bei Ebbe gibt es einen schmalen Strand, bei Flut kommt das Wasser bis zur Mauer und bedeckt den Strand.  „Wassersport“ wird eigentlich nicht zur Verfügung gestellt. Man kann mitsegeln, schnorcheln. Wir wählten die dritte Variante und besuchten einen nahegelegenen Park mit seltenen Pflanzen. Wir hatten am Vortag den Transport bestellt,  aber unsere Bestellung wurde von den Hotelangestellten  vergessen. Das bedeutete, dass wir zu Fuss gehen mussten (kein Zebukarren). Später kam dann ein Wagen. Die Führung war wieder sehr gut.

Frosch
Die Rückreise in die Hauptstadt war etwas mühsam. Die Abfertigung verlangte auch hier sehr viel Geduld und das Flugzeug hatte rund eine Stunde Verspätung. Die Exkursion nach Ambohimanga lohnt sich eigentlich nicht. Der Lemurenpark und der Botanische Garten waren etwas karg. Eine grössere Diskussion ergab sich mit den Hotelangestellten des Carlton Hotels wegen dem Tageszimmer vor dem Abflug. Das Hotel wollte nichts von einer Reservation wissen, obwohl sie einen Voucher erhalten hatten. Erst der Driver konnte das Problem lösen.

Im tropischen Klima gedeiht der Reis. Hier pflanzen die Frauen Reis    
Fazit: Die Reise hielt, was sie versprach. Der Fahrer war sehr liebenswürdig, hilfreich, bestimmt und absolut zuverlässig. Seine Fahrweise war i.O. Die Guides warenüber durchschnittlich  gut ausgebildet und informiert. Ihre Kenntnisse von Fremdsprachen waren gut. Die Hotels waren besser als erwartet. Weil die Regenzeit noch nicht begonnen hatte, war die Vegetation gelb, dafür gab es so gut wie keine Mücken.

Die Betreuung vor der Reise war traumhaft gut!!

Mit bestem Dank und freundlichen Grüssen, A. Schwarzenbach





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