Donnerstag, 28. November 2013

Matto Barfuss – Unter Geparden in Afrika

Unter Afrika-Fans ist er längst bekannt: Matto Barfuss, der Abenteurer, Künstler und Tierfilmer, dessen grosse Leidenschaft den Geparden gilt. Seit 1995 verbringt er jedes Jahr mindestens sechs Monate im afrikanischen Buschland, auf den Spuren der grossen Katzen. Ihm gelingt es sogar von einer Gepardenfamilie in der Serengeti aufgenommen und als vollwertiges Mitglied akzeptiert zu werden. Monatelang lebt er an deren Seite und das auf allen Vieren. Der sogenannte Gepardenmann, der mit bürgerlichem Namen Matthias Huber heisst, kann die Kommunikation der Tiere so perfekt nachahmen, dass er sich emotional mit den Wildkatzen verständigen kann. Matto Barfuss erlangt das Vertrauen der Geparden, sogar einer Gepardenmutter, die im Okavango-Delta fünf Jungen zur Welt bringt, um die sich der gebürtige Deutsche mit kümmert. Jahre später trifft er drei der Brüder aus dem Wurf wieder und begleitet sie über drei Jahre durch den Norden Botsuanas. 

 
Seine enge Beziehung zu Katzen spürt er schon in seiner Kindheit. Er wachst als Kind auf einem ökologisch bewirtschafteten Bauernhof in Süddeutschland auf. Ursprünglich will Matto Barfuss Verhaltensforscher werden. Doch er merkte schnell, dass sich mit Kunst viel mehr Menschen erreichen lassen als mit trockener Wissenschaft. Mit bereits 12 Jahren gewinnt er seinen ersten Kunstpreis. Weitere Kunstpreise wie der UNESCO-Fotopreis und Einzelausstellungen folgen. Mit seinen gesellschaftskritischen Betrachtungen und provokanten Kunstaktionen erlangt er die Aufmerksamkeit der Menschen. In seiner 1992 beginnenden Kunstphase „Aufstand der Tiere“ führt er die vermeintliche Revolution der Rock- und Popmusik für die Tiere weiter. In Malereien und anderen Kunstwerken verleiht er den Tieren eine Persönlichkeit, indem er sie für ihre Rechte demonstrieren lässt. Er gibt ihnen Namen und lässt sie ihre Geschichte erzählen, warum sie demonstrieren. Ab 1995 beginnt er seine Afrika-Reisen und schliesst sich den Geparden an. Wenige Jahre später veröffentlicht er seinen ersten Bildband „Leben mit Geparden“, der zum Bestseller wird und mehrfache Auszeichnungen erhält. Viele weitere Bildbänder und Malereien, die das Leben von Geparden, Löwen und Gorillas erforscht, folgtn. Matto Barfuss setzt sich mit Herz und Blut für verschiedene Artenschutzprojekte ein und nimmt 2001 sogar an einer spektakulären Gepardenauswilderung in Namibia teil. 2012 wird wohl der Höhepunkt seiner bisherigen Karriere erreicht: Nach 5-Jähriger Recherche kommt das Buch „Geparden der Kalahari“ und der gleichnamige Film heraus. In diesem monumentalen Werk wird man selbst Zeuge seines jahrelangen Zusammenlebens mit verschiedenen Gepardenfamilien im Okavango-Delta.

Dienstag, 19. November 2013

Mit dem Mietwagen entlang Südafrikas Panorama Route

Tag 1

Zürich – Johannesburg – Pretoria (Avalon Guest House)

Nach einem 10-stündigen Direktflug von Zürich nach Johannesburg, waren wir froh, in Südafrika ange-kommen zu sein. Schnell hatten wir von der Autovermietung das Auto in Empfang genommen. Unserer erstes Ziel war das Avalon Guest House in Pretoria, der Hauptstadt in Südafrika. Pretoria liegt ca. 1 Au-tostunde nördlich von Johannesburg. Das Avalon Guest House eignet sich gut, um sich nach der Anreise auszuruhen. In Pretoria selbst kann nicht viel unternommen werden. So sind wir zu einer Einkaufs-Mall in der Nähe gefahren und haben einige Sachen für die Reise eingekauft (Moskitonetz, Mineralwasser etc.). Jedes Zimmer hat Zugang zu einem gemütlichen Garten, wo am Morgen das Frühstück eingenommen werden kann.

Tag 2 und 3

Pretoria – Nähe Hoedspruit – Ausflug zum Blyde River Canyon (Blyde River Wilderness Lodge)

Heute hatten wir eine lange Fahrt von Pretoria zur Blyde River Wilderness Lodge vor uns. Diese ist in der Nähe von Hoedspruit. Die Logde ist ca. 15 Autominuten von der Hauptstrasse entfernt. Die Anlage hat eine angenehme Grösse (für ca. 30 Gäste) und ist sehr gepflegt. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt. Von unserem Bungalow aus sahen wir direkt auf einen Fluss, wo sich scheinbar je nach Jahreszeit Nil-pferde und Krokodile tummeln. Leider hatte es während unserem Aufenthalt keine Tiere im Fluss. In der Parkanlage selber hatte es jedoch Antilopen, welche frei herumliefen. Das Frühstück und das Abendessen konnten im Gebäude der Rezeption in einer gemütlichen Atmo-sphäre eingenommen werden. Das Abendessen ist nicht in der Übernachtung enthalten, kann jedoch preisgünstig dazu gebucht werden. Es gab jeden Abend ein köstliches 3-Gänge-Menu. Am zweiten Tag in der Lodge unternahmen wir einen Tagesausflug zum Blyde River Canyon. Dies ist der drittgrösste Canyon der Welt. Entlang einer Panoramaroute kommt man an allen Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkten des Canyons vorbei. Am besten haben uns die „Pot Holes“ gefallen. Das sind mehrere kleine Wasserfälle, welche von Bassin zu Bassin verlaufen. Wir waren erstaunt, dass es in Südafrika einen so beeindruckenden Canyon gibt.



Tag 4 bis 6

Hoedspruit – Krüger Nationalpark (Letaba Camp / Satara Camp / Berg-en-Dal Camp)

Unsere Reise führte uns über Hoedspruit in Richtung Krüger Nationalpark. Durch das Phalaborwa Gate gelangten wir in den Park. Bereits nach wenigen Metern begrüsste uns eine Giraffe am Strassenrand. Wir fuhren weiter bis zum Letaba Camp, wo wir das Zimmer bezogen. Auf dem Weg dorthin trafen wir noch viele Impalas und weitere Giraffen an. Nach einem kurzen Rast im Camp fuhren wir erneut los und gingen auf Tiersuche. Nach ein paar Minuten entdeckten wir die ersten Elefanten an einem Wasserloch. Die nächsten zwei Tage waren wir im Park unterwegs und verbrachten je eine Nacht im Satara Camp und im Berg-en-Dal Camp. Wir sahen viele eindrückliche Tiere; oftmals sehr nahe neben oder auf der Strasse (Elefanten, Nashörner, Nilpferde, Krokodile, Giraffen, Zebras, Impalas, Kudus, Hyänen, Gnus, Büffel, Affen, Schildkröten, verschiedene Vogelarten, etc.). Zu dieser Jahreszeit war die Landschaft sehr ausgetrocknet und an den Wasserlöchern gab es viele Tiere zu beobachten. Zweimal machten wir von den Camps aus Game-Drives (Sunset-Drive und Night-Drive). Während diesen Ausfahrten sahen wir zusätzlich viele nachtaktive Tiere (Wildkatzen, Springhasen, etc.).

Allgemeines

Die Camps sind gut ausgestattet. So gab es in jedem Camp einen Laden, ein Restaurant, eine Tankstelle usw. Die einzelnen Bungalows weisen einen einfachen Standard auf, sind jedoch zweckdienlich. Leider hat es keine Mosquitonetze und diese können auch nicht selber angebracht werden. Während unserer Reisezeit hatte es zum Glück nur wenige Mücken. Das Essen im Park ist sehr einfach (Hamburger, Pizza etc.). Oft haben wir uns Toastbrot zum Abendessen gekauft. I.d.R. kann man den Park mit einem Auto ohne Allradantrieb bereisen. Es gibt ein paar Strassen, welche besser mit einem Jeep o.ä. befahren werden; dies ist jedoch meistens am Strassenanfang gekennzeichnet. Wer aber auf der sicheren Seite sein will, fährt am besten nur auf den Hauptstrassen und meidet die Nebenstrassen. Die Parkkarte zeigt die verschiedenen Sehenswürdigkeiten (Wasserlöcher und Aussichtspunkte) auf. Leider sahen wir während dem ganzen Parkaufenthalt keine Raubkatzen. Ansonsten waren wir begeistert von der Tiervielfalt.



Tag 7

Krüger Nationalpark – Johannesburg (Aero Guest Lodge)

Nach drei Tagen verliessen wir den Krüger Nationalpark durch das Malelane Gate und fuhren zurück nach Johannesburg, wo für uns ein Zimmer in der Aero Guest Lodge reserviert war. Die Anlage befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Flughafen von Johannesburg, verfügt über einen schönen Garten, einen Pool und ist gegen aussen gut abgeschirmt und ruhig. Das Zimmer ist geräumig und gut eingerichtet. Das Nachtessen kann gegen Voranmeldung eingenommen werden und war sehr gut.

Tag 8

Halbtagestour Soweto – Johannesburg – Zürich

An unserem letzten Tag unternahmen wir eine Halbtagestour zum Stadtteil Soweto (South-West-Town). Ein Fahrer holte uns direkt bei der Lodge ab und fuhr uns ein paar Stunden herum. Die Fahrt war sehr spannend und der Driver konnte uns viel über die Stadt und Soweto erzählen. Wir waren beeindruckt von diesem weltbekannten Township und mussten uns eingestehen, dass wir eine falsche Erwartung hatten, was den Lebensstandard in diesen Städten angeht. Unterwegs machten wir beim Nelson-Mandela-House und dem Hector Pietersen Museum Halt. Am Abend hatten wir einen Transfer zum Flughafen und landeten glücklich – wenn auch etwas müde – in Zürich.

Wir danken Aquaterra Travel ganz herzlich für die gute Reiseplanung und die passende Auswahl der Unterkünfte. Wir hatten einen hervorragenden Aufenthalt in Südafrika und werden Afrika sicherlich wieder besuchen.

Dienstag, 12. November 2013

Schattenseiten Afrikas: Die Schlacht ums Horn

Wer einmal ein Nashorn aus nächster Nähe beobachtet hat, der weiss um das prächtige Horn, das es vorne auf seiner Schnauze trägt. Afrikanische Nashörner haben sogar zwei: ein grosses auf der Nase und weiter hinten eine kleinere Ausprägung. Ein Nashorn hat einen unglaublich gut ausgeprägten Geruchssinn und kann zudem hervorragend hören. Dafür ist die Sehkraft weniger stark ausgebildet. Schon seit Menschen Gedenken haben Wilderer es auf diese prächtigen Tiere beziehungsweise auf ihre Hörner abgesehen. 

 
Der traurige Elfenbeinhandel scheint nicht zu bremsen

Der Handel mit Nashorn ist zu einem lukrativen Geschäftszweig geworden. Ähnlich wie bei Drogen oder Menschenhandel hat sich hier ein Netz des organisierten Verbrechens gebildet, das sich zum Ziel gesetzt hat möglichst viel Geld mit der Vernichtung der friedlichen Tiere zu machen. Für nur ein einziges Horn werden auf dem Schwarzmarkt Preise von über 200000 Dollar erzielt! Ähnlich dramatisch ist auch die Situation der Elefanten, die leider genauso stark verfolgt werden. Trotz des offiziellen Verbots von Elfenbeinhandel ist das Schlachten der Dickhäuter in vollem Gange. Der Lebensraum von Nashörnern und Elefanten ist jedoch so gross, dass die Wildhüter der Nationalparks kaum hinterher kommen, die Wilderer zu stellen. Immer wieder liegt einer der Dickhäuter tot am Boden und der Killer ist mit dem Horn schon längst über alle Berge. Andere Jäger betäuben die Tiere bloss und reissen ihnen anschliessend das Horn heraus. Die meisten sterben daraufhin elendig. Wenige Ausnahmen konnten von Wildhütern und Tierärzten gerettet werden.


Asien die treibende Kraft

Doch wohin werden all die Hörner gebracht? Das Epi-Zentrum des Elfenbein-Handels liegt in Asien. Früher waren Japan, Südkorea und Taiwan grosse Abnehmer. Mittlerweile ist auch Vietnam ganz vorne mit dabei. Dort wird dem Horn eine heilende Wirkung nachgesagt. Ausserdem gilt es als Statussymbol. Wer was auf sich hält schüttet sich Nashornpulver in seinen Drink. Die Heilkraft von Nashorn ist übrigens längst widerlegt, denn es besteht ausschliesslich aus Keratin – so wie unsere Fingernägel auch. Noch leben etwa 2500 Nashörner in Afrika, der Grossteil sogar in Südafrika. Seit 2007 fielen bereits um die 1700 der Tiere Wilderern zum Opfer – selbst im Krüger Nationalpark. Der Kampf gegen die Wilderei von Nashörnern und Elefanten ist im vollen Gange. Viele Hilfsorganisationen haben sich bereits gebildet. Zwischen Afrika und Asien bestehen Abkommen zum Schutz der Dickhäuter, doch gibt es noch immer viel zu viel Betrug und Korruption, so dass man noch nicht wirklich von einem Fortschritt reden kann.

Donnerstag, 7. November 2013

Jenny's Inforeise durch Südafrika - Shongololo Express & Kap Region

1. Tag

Mein Abflug erfolgt pünktlich um 19:15 Uhr mit British Airways nach London Heathrow. Etwas hektisch und unübersichtlich geht es dort zu, bevor ich meinen Sitzplatz in der großen Boeing-Maschine nach Johannesburg einnehme. Mein Abenteuer Südafrika kann beginnen.

2. Tag

Etwas übernächtigt, aber glücklich, den langen Flug überstanden zu haben, komme ich am trubeligen Flughafen in Johannesburg an. Es empfangen mich strahlender Sonnenschein und 25° C. Am Flughafen wartet bereits einer der Reiseleiter des Shongololo Express auf mich und zwei weitere Gäste. Da wir etwas später als die anderen Gäste angekommen sind, bringt uns der Guide gleich zur Stadttour in die Innenstadt. Der Shongololo hat verschiedene Reiseleiter, die sich meist auf eine Sprache spezialisiert haben. Außer mir reisen noch ca. 10 weitere Deutsche mit dem Zug, weshalb wir einen eigenen, deutschsprachigen Reiseleiters haben. Meine weiteren Mitreisenden setzen sich aus überwiegend Kanadiern und Australiern zusammen. Nachdem wir den Gerichtshof und das ehemalige Frauengefängnis besichtigt haben, geht es nach Soweto. Soweto bedeutet „South Western Township“. Heutzutage wird jedoch der Begriff des Townships aufgrund des diskriminierenden Hintergrundes nicht mehr verwendet. In Soweto besuchen wir das „Hector Piedersen Memorial“, ein Denkmal, welches einem kleinen Jungen gewidmet ist, der unter der Apartheid-Regierung auf offener Straße erschossen wurde. Weiter geht es, vorbei am ehemaligen Wohnhaus von Nelson Mandela zu einem außergewöhnlichen Restaurant, das in einem alten Kraftwerksgebäude untergebracht ist. Hier kann man sich in den Kraftwerkstürmen herabseilen lassen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist jedoch relativ hoch. Am Nachmittag beziehe ich das erste Mal meine Kabine im Shongololo Express. Für sieben Tage wird nun eine Commdore Double Kabine mein zu Hause sein. Die Kabinen sind sehr klein, weshalb jede Flächennutzung in der Kabine gut überdacht sein sollte :). Die weiteren Regeln des Zuglebens sind u.a., dass man sich immer ein bis zwei Tage im Voraus für die zur Wahl stehenden Ausflüge eintragen muss und dass Wert auf wassersparendes Verhalten gelegt wird, da jeder Waggon nur einen bestimmten Wasservorrat besitzt. Am Abend gibt es, wie jeden Abend, ein ausgezeichnetes 4-Gänge Menu. Nun geht der erste Tag auch schon zu Ende und der Zug setzt sich in Gang. In der Nacht nehme ich mir vor, das nächste Mal unbedingt Ohrstöpsel einzupacken. 





3. Tag

Der Zug hat in der Nacht in Kaapmuiden in der Nähe der Stadt Nelspruit Halt gemacht. Nach einem sehr landestypischen, Englisch-angehauchten Frühstück bestehend aus zahlreichen Eivariationen, Bacon und Bohnen, beginnt unser Ausflug mit den Shongololo-Minivans zur Panorama Route. Weite Strecken fahren wir nur durch Berge und Wälder. Unsere erste Station ist der Ort Sabie in einem Gebiet, das für seine Forstwirtschaft bekannt ist. Das Städtchen ist niedlich anzusehen und lohnt einen kurzen Spaziergang. Anschließend fahren wir in das verschlafene Nest „Pilgrim's Rest“, einer ehemaligen Goldgräber-Stadt. Die Häuser bestehen aus Wellblech. In der alten Missionskirche betet man heute nicht mehr, sondern trinkt viel mehr ein zünftiges Bier, hier befindet sich nämlich ein Pub. Dann geht es zur Mittagspause in den touristischen Ort „Graskop“. Eine Spezialität dieser Region sind Pancakes. In Graskop selbst gibt es, bis auf zahlreiche Souvenir-Läden nicht wirklich viel zu sehen. Auf ihn habe ich mich schon vor der Reise gefreut: den Blyde River Canyon. Der Blick ist atemberaubend. Man sollte jedoch etwas vorsichtig am Klippenrand sein, da nicht alles eingezäunt ist. Da wir uns auch mal ein wenig die Beine vertreten müssen, unternehmen wir einen kurzen Spaziergang durch die Potholes, die sich in der näheren Umgebung zum Canyon befinden. Den Abschluss des Tages bildet „God's Window“, ein weiterer Aussichtspunkt über tiefe Täler und Schluchten, jedoch nicht so spektakulär wie der Blyde River Canyon. Insgesamt haben wir an diesem Tag ca. 350km zurückgelegt. Am Abend esse ich das erste Mal in meinem Leben Springbok bevor ich erschöpft in mein Bett falle und die erste Nacht wieder durchschlafen kann, da der Zug heute nicht weiterfährt.



4. Tag

Frühes Aufstehen ist angesagt, denn der Krüger Nationalpark steht heute auf dem Programm.
Wir fahren um 06:00 Uhr in Richtung Gate. Ein Teil der Reisegruppe hat sich entschieden, eine Tour mit einem offenen Geländewagen durch den Park zu machen. Bei bevorstehenden 40° C bin ich jedoch froh, mich für den Shongololo Bus entschieden zu haben. Gleich am Eingang warten die Impalas auf uns. Wir begegnen einigen Tieren u.a. Giraffen, Elefanten, Perlhühnern und Warzenschweinen. Sogar Löwen sehen wir aus etwas weiterer Entfernung. Besonders beeindruckt hat mich die Begegnung mit einem Elefanten, der direkt vor unserem Fahrzeug einen Baum entwurzelt hat. Ein wenig schockiert hat mich die teilweise verbrannte Landschaft. Ein Teil der Flächen wird kontrolliert abgebrannt, damit zukünftig das Gras wieder besser sprießen kann. Der erste Halt findet nach ca. 2 Stunden in Afsal statt, wo wir die ersten Erlebnisse mit den anderen Reisenden austauschen. Anschließend geht es weiter nach Skukuza, dem zentralen Camp im südlichen Nationalpark. Bei der großen Hitze flüchten wir alle schnell in die klimatisierten Restaurants und Läden des Camps. Am Nachmittag treffen wir auf einige Nashörner, die gemütlich an den Wasserlöchern rasten. Gegen 16:30 Uhr verlassen wir den Nationalpark wieder und gönnen uns allen ein erfrischendes Getränk im Zug. 


 
5. Tag

Nach dem Frühstück fahren wir in Richtung Grenze nach „Jepp's Reef“. Wir besuchen Swaziland. Auf keinen Fall sollten man den Pass vergessen. In Swaziland erwartet uns eine ganz eigene Bevölkerung und Landschaft. Das Land ist arm und, abhängig von der Jahreszeit, relativ karg. Am Vormittag besuchen wir eine Glasfabrik in Ngwenya. Aus recyceltem Glas werden hier Kunstwerke hergestellt. Das Mittagessen nehmen wir heute in der Mantenga Lodge im Ezulwini Tal ein. Der Blick ist wirklich zauberhaft und das Essen gut. Am Nachmittag fahren wir weiter zu einer typischen Kerzenmanufaktur und auf einen einheimischen Markt in Manzini. Gern hätte ich noch intensiver Land & Leute von Swaziland kennengelernt, wir treffen den Zug jedoch bereits am späten Nachmittag in Golela wieder. Über Nacht fahren wir wieder zurück nach Empangeni in Südafrika.



6. Tag

Der heutige Tag steht wieder ganz im Zeichen der Pirschfahrten. Von Empangeni brechen wir auf in den Hluhluwe-Umfolozi Nationalpark. Da dieser Park in einer fruchtbareren Region mit weniger heißen Temeraturen liegt, muss man hier nicht sehr früh am Morgen sein. Mir persönlich gefällt dieser Park wegen der grünen Landschaft sehr. Die Wege schlängeln sich durch den urwaldähnlichen Park. Auf dem Weg nach Hillstop, dem Restcamp des Parks, begegnen wir Zebras, Büffeln, Giraffen und einem Löwenpaar. Nach der Mittagspause haben wir dann noch einzigartige Erlebnisse mit Elefanten und Nashörnern, die direkt an unserem Fahrzeug vorbeilaufen. Am Abend bekommen wir im Zug das erste Mal Malay-Spezialitäten serviert.

7. Tag

Heute fahren wir endlich an die Küste und ich sehe zum ersten Mal den Indischen Ozean. Auf dem Weg nach St. Lucia machen wir Halt an einem Rhino-Denkmal, auf dem die aktuelle Zahl der illegal umgebrachten Nashörner abzulesen ist. In Asien wird das Horn als Potenzmittel verkauft. Nach einem kurzen Spaziergang entlang des Strandes von St. Lucia in den iSimangaliso Wetlands, unternehmen wir eine zweistündige Bootsfahrt, auf der wir viele Hippos, Krokoldile und einheimische Vogelarten sehen. In St. Lucia machen wir eine ausgiebige Mittagspause bevor wir in ein Zuludorf fahren. Den Besuchern des Dorfes wird, leider auf sehr touristische Weise, die ursprüngliche Lebensweise der Zulus näher gebracht. Gegen frühen Abend kehren wir zum Zug zurück und ich habe die Gelegenheit, mir noch einmal alle Kabinenarten anzuschauen, da sich mein Aufenthalt im Shongololo nun dem Ende entgegen neigt. 


 
8. Tag

Da mir vor meinem Abflug nach Kapstadt nur ein halber Tag zur Verfügung steht, entscheide ich mich für eine halbtägige Stadttour durch Durban. Neben dem bekannten EM-Stadion besichtigen wir die Strandpromenade und genießen den Blick auf die Stadt von der Howard Universität aus. Anschließend besuchen wir den Indian Market. Das Stadtzentrum ist sehr belebt und nicht wirklich schön. Meine Mitreisenden lassen den Tag im Erlebnisbad und Shopping-Center „uShaka Marine“ ausklingen. Die Route des Shongololo führt weiter von Durban über Ladysmith und Bloemfontein nach Kapstadt, mich zieht es jedoch heute schon in die Stadt am Tafelberg. Mit Mango-Airlines, eine sehr futuristische Airline mit W-Lan Zugang im Flugzeug, fliege ich weiter.
Die erste Nacht in Kapstadt verbringe ich im „The Hydes Suites“ in Sea Point. Im Hotel angekommen, lasse ich meine Reise mit dem Shongololo noch einmal Revue passieren. Die Vorzüge des Zuges sind das Essen und die zahlreichen Ausflüge mit professioneller Reiseleitung. Besonders unser Reiseleiter mit deutschen Wurzeln hat uns sein Land toll erklärt.

9. Tag

Nach einer erholsamen Nacht treffe ich mich mit unserer lokalen Partnerin Heidi. Gemeinsam unternehmen wir einige Hotelbesichtigungen (u.a. „The Commodore“, „Acorn House“ und „Cape Milner“) und eine kurze Einführung in die Gegend rund um die beliebte Waterfront. Nach einem tollen Mittagessen schließe ich mich einer Hop on Hop off Tour durch Kapstadt an und lasse die Stadt an mir vorüber ziehen. Viele wichtige Aspekte werden unterwegs erklärt. Gerade als ich an der Seilbahn-Station zum Tafelberg ankomme, wird diese leider geschlossen. Dafür fahre ich in der Dämmerung entlang der Küste durch Camps Bay zurück in die Innenstadt und schlendere durch das Einkaufszentrum „Victoria's Wharf“ am Hafen und Stadion vorbei zu meinem Hotel. Den Abend lasse ich in einem Restaurant um die Ecke meines Hotels, dem „Hotel Graeme“ gegenüber des Stadions von Kapstadt, ausklingen.

10. Tag

Einer der schönsten Ausflüge findet in die Winelands statt. Gemeinsam mit drei Kanadiern und einem englischsprachigen Guide fahren wir heute in Richtung Stellenbosch. Unsere erste Weinverkostung findet bereits um 10:00 Uhr auf dem Weingut „Zevenwacht“ statt. Wir probieren u.a. einen Sauvignon Blanc und einen Pinotage in Kombination mit hauseigenem Käse. Anschließend werden wir durch die Weinherstellung geführt. Im Anschluss fahren wir weiter in Richtung Stellenbosch, einer schönen Studentenstadt mit starkem Einfluss der Afrikaans-Bevölkerung. In der Nähe von Franschhoek nehmen wir das Mittagessen im malerischen Weingut „Allée Bleue“ zu uns. Der Blick auf der Terrasse raubt uns den Atem und die Speisen sind sehr gut. Franschhoek selbst ist sehr touristisch, aber die Einwohner haben sich vor einigen Jahrzehnten auf die Herstellung von leckerer belgischer Schokolade spezialisiert. Auch die Gebäude und Gassen sind hübsch. Die letzte Weinverkostung erleben wir in der Weinfarm „Vrede en Lust“, die einen schönen Garten mit romantischen Cottages besitzt. Am Abend besuche ich gemeinsam mit Heidi das Musical „Kaapse Stories“ im „Richard's“ in Sea Point. Eine wirklich schöne Musikaufführung über die Geschichte und Eigenheiten der Stadt. Eine ruhige Nacht an der Camps Bay steht mir nun im zauberhaften Gästehaus „Azamare“ bevor.


 
11. Tag

Und wieder steht ein neuer Ausflug auf dem Plan. Das Kap der guten Hoffnung ist heute mein Ziel.
Gemeinsam mit einer sehr internationalen Gruppe fahren wir über Hout Bay entlang der Küste durch den Table Mountain Nationalpark in Richtung Cape Point. Unterwegs versuchen einige Baboon-Affen unser Fahrzeug zu stürmen, ohne Erfolg. Cape Point dient als Aussichtspunkt für das Kap der guten Hoffnung. Den Leuchtturm besteigt man zu Fuss oder fährt hinauf. Ich entscheide mich nach der vielen Fahrerei für den Aufstieg zu Fuss. Der Ausblick ist einmalig. Wir fahren weiter nach Simon's Town, wo wir nach dem Mittag Pinguine beobachten. Da der Ort sehr überfüllt ist, geht es schnell weiter nach Kirstenbosch in den Botanischen Garten am Rande von Kapstadt. Den letzten Abend in Südafrika verbringe ich gemeinsam mit unserer lokalen Partnerin bei einem Sundowner und anschließendem Abendessen in Blouberg, von wo aus die bekannten Fotoaufnahmen des Tafelberges gemacht werden. Meine letzte Nacht genieße ich fast direkt an der Waterfront im Hotel „V&A City Lodge“.

12. Tag

Den letzten Morgen verbringe ich mit Heike vom Rovos Rail in der Oranjezicht City Farm, einer idyllischen Biofarm mit eigenem Markt. Wir tauschen uns über die neuesten Informationen rund um Südafrika und Zugreisen aus. Am Mittag gehe ich das letzte Mal an der Waterfront Souvenirs shoppen, bevor ich Abschied von Kapstadt und Südafrika nehme.

Mein Fazit: Ich habe „die Welt in einem Land“ kennengelernt und komme gern wieder!

Jenny Strumpf, Product Managerin bei Aquaterra Travel