Dienstag, 12. November 2013

Schattenseiten Afrikas: Die Schlacht ums Horn

Wer einmal ein Nashorn aus nächster Nähe beobachtet hat, der weiss um das prächtige Horn, das es vorne auf seiner Schnauze trägt. Afrikanische Nashörner haben sogar zwei: ein grosses auf der Nase und weiter hinten eine kleinere Ausprägung. Ein Nashorn hat einen unglaublich gut ausgeprägten Geruchssinn und kann zudem hervorragend hören. Dafür ist die Sehkraft weniger stark ausgebildet. Schon seit Menschen Gedenken haben Wilderer es auf diese prächtigen Tiere beziehungsweise auf ihre Hörner abgesehen. 

 
Der traurige Elfenbeinhandel scheint nicht zu bremsen

Der Handel mit Nashorn ist zu einem lukrativen Geschäftszweig geworden. Ähnlich wie bei Drogen oder Menschenhandel hat sich hier ein Netz des organisierten Verbrechens gebildet, das sich zum Ziel gesetzt hat möglichst viel Geld mit der Vernichtung der friedlichen Tiere zu machen. Für nur ein einziges Horn werden auf dem Schwarzmarkt Preise von über 200000 Dollar erzielt! Ähnlich dramatisch ist auch die Situation der Elefanten, die leider genauso stark verfolgt werden. Trotz des offiziellen Verbots von Elfenbeinhandel ist das Schlachten der Dickhäuter in vollem Gange. Der Lebensraum von Nashörnern und Elefanten ist jedoch so gross, dass die Wildhüter der Nationalparks kaum hinterher kommen, die Wilderer zu stellen. Immer wieder liegt einer der Dickhäuter tot am Boden und der Killer ist mit dem Horn schon längst über alle Berge. Andere Jäger betäuben die Tiere bloss und reissen ihnen anschliessend das Horn heraus. Die meisten sterben daraufhin elendig. Wenige Ausnahmen konnten von Wildhütern und Tierärzten gerettet werden.


Asien die treibende Kraft

Doch wohin werden all die Hörner gebracht? Das Epi-Zentrum des Elfenbein-Handels liegt in Asien. Früher waren Japan, Südkorea und Taiwan grosse Abnehmer. Mittlerweile ist auch Vietnam ganz vorne mit dabei. Dort wird dem Horn eine heilende Wirkung nachgesagt. Ausserdem gilt es als Statussymbol. Wer was auf sich hält schüttet sich Nashornpulver in seinen Drink. Die Heilkraft von Nashorn ist übrigens längst widerlegt, denn es besteht ausschliesslich aus Keratin – so wie unsere Fingernägel auch. Noch leben etwa 2500 Nashörner in Afrika, der Grossteil sogar in Südafrika. Seit 2007 fielen bereits um die 1700 der Tiere Wilderern zum Opfer – selbst im Krüger Nationalpark. Der Kampf gegen die Wilderei von Nashörnern und Elefanten ist im vollen Gange. Viele Hilfsorganisationen haben sich bereits gebildet. Zwischen Afrika und Asien bestehen Abkommen zum Schutz der Dickhäuter, doch gibt es noch immer viel zu viel Betrug und Korruption, so dass man noch nicht wirklich von einem Fortschritt reden kann.

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