Wer einmal ein Nashorn
aus nächster Nähe beobachtet hat, der weiss um das prächtige Horn,
das es vorne auf seiner Schnauze trägt. Afrikanische Nashörner
haben sogar zwei: ein grosses auf der Nase und weiter hinten eine
kleinere Ausprägung. Ein Nashorn hat einen unglaublich gut ausgeprägten
Geruchssinn und kann zudem hervorragend hören. Dafür ist die
Sehkraft weniger stark ausgebildet. Schon seit Menschen Gedenken
haben Wilderer es auf diese prächtigen Tiere beziehungsweise auf
ihre Hörner abgesehen.
Der Handel mit Nashorn
ist zu einem lukrativen Geschäftszweig geworden. Ähnlich wie bei
Drogen oder Menschenhandel hat sich hier ein Netz des organisierten
Verbrechens gebildet, das sich zum Ziel gesetzt hat möglichst viel
Geld mit der Vernichtung der friedlichen Tiere zu machen. Für nur
ein einziges Horn werden auf dem Schwarzmarkt Preise von über 200000
Dollar erzielt! Ähnlich dramatisch ist auch die Situation der
Elefanten, die leider genauso stark verfolgt werden. Trotz des
offiziellen Verbots von Elfenbeinhandel ist das Schlachten der
Dickhäuter in vollem Gange. Der Lebensraum von Nashörnern und
Elefanten ist jedoch so gross, dass die Wildhüter der Nationalparks
kaum hinterher kommen, die Wilderer zu stellen. Immer wieder liegt
einer der Dickhäuter tot am Boden und der Killer ist mit dem Horn
schon längst über alle Berge. Andere Jäger betäuben die Tiere
bloss und reissen ihnen anschliessend das Horn heraus. Die meisten
sterben daraufhin elendig. Wenige Ausnahmen konnten von Wildhütern
und Tierärzten gerettet werden.
Doch wohin werden all die
Hörner gebracht? Das Epi-Zentrum des Elfenbein-Handels liegt in
Asien. Früher waren Japan, Südkorea und Taiwan grosse Abnehmer.
Mittlerweile ist auch Vietnam ganz vorne mit dabei. Dort wird dem
Horn eine heilende Wirkung nachgesagt. Ausserdem gilt es als
Statussymbol. Wer was auf sich hält schüttet sich Nashornpulver in
seinen Drink. Die Heilkraft von Nashorn ist übrigens längst
widerlegt, denn es besteht ausschliesslich aus Keratin – so wie
unsere Fingernägel auch. Noch leben etwa 2500 Nashörner in Afrika,
der Grossteil sogar in Südafrika. Seit 2007 fielen bereits um die
1700 der Tiere Wilderern zum Opfer – selbst im Krüger
Nationalpark. Der Kampf gegen die Wilderei von Nashörnern und
Elefanten ist im vollen Gange. Viele Hilfsorganisationen haben sich bereits gebildet. Zwischen Afrika und Asien bestehen
Abkommen zum Schutz der Dickhäuter, doch gibt es noch immer viel zu
viel Betrug und Korruption, so dass man noch nicht wirklich von einem
Fortschritt reden kann.
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