Montag, 10. Februar 2014

Gansbaai in Südafrika: Heimat der “Marine Big 5“

Sicherlich kennen Sie die berühmten Big 5 (Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und Nashorn), die man in einigen afrikanischen Ländern bewundern kann. Aber sind Ihnen auch die “Marine Big 5“ ein Begriff? Diese interessante neue Wortschöpfung bezeichnet die fünf spannendsten und beliebtesten Meeresbewohner, die der Ozean jemals hervorgebracht hat. Die Rede ist vom Weissen Hai, Delfin, Pinguin, Robbe und Wal. Doch wo findet man diese Serengeti des Meeres? Gansbaai in Südafrika ist einer der wenigen Orte weltweit, an dem man diese Bandbreite an Meerestieren bestaunen kann. Vor Ort gibt es verschiedene Tourenanbieter, die Sie zu den versteckten Plätzen führen, wo sich Robbe & Co. tummeln. Freuen Sie sich auf diese Safari der besonderen Art und lernen Sie die Marine Big 5 kennen:

Zwischen Juni und Dezember halten sich rund 3000 südliche Glattwale in den südafrikanischen Gewässern auf. Sie kommen von der frostigen Antarktis angeschwommen, um in Südafrika Wärme und Schutz zu suchen, sich zu paaren und ihren Nachwuchs auf die Welt zu bringen. Die bis zu 16 Meter langen Meeresbewohner sind nicht nur wahnsinnig faszinierend und geheimnisvoll, sie haben auch interessante Charaktere, die es zu entdecken lohnt. Sie leben in Familien, spielen und “sprechen“ miteinander und helfen sich in Not gegenseitig. Gehen Sie auf Marine Big 5 Tour und kommen Sie den grauen Riesen so nah wie nie.


Der Weisse Hai ist der gefürchtetste Jäger des Ozeans. Die negativen Meldungen haben zu einem schlechten Bild dieses faszinierenden Tieres geführt. Seine Art ist inzwischen sogar vom Aussterben bedroht, da er mancherorts zu unrecht gejagt wird. Viele Organisationen vor Ort kümmern sich mit Leidenschaft um den Schutz des Weissen Hais und das mit Erfolg. Südafrika weist mit etwa 2000 von insgesamt 5000 geschätzten Tieren, weltweit den grössten Bestand auf. Entgegen seines schlechten Rufes, handelt es sich beim Weissen Hai nicht um einen stumpfsinnigen Killer. Sie sind vielmehr gezielte Jäger, die sich von Fischen, Robben und sogar Delfinen ernähren. Ihre hochentwickelten und sensiblen Sinne, machen ihnen die Jagd relativ einfach. Das bis zu 6 Meter lange Tier kann eine Geschwindigkeit von 40 kmh erreichen und sich 3 Meter in die Luft stossen. Es ist sehr wichtig dieses Mitglied der Marine Big 5 zu schützen, denn es hält unsere Meere im Gleichgewicht. Ohne ihn würde es zu einem gefährlichen Domino-Effekt kommen, der viele Meerestierarten bedrohen würde. Die Wahrscheinlichkeit einer Haiattacke ist unglaublich gering. Jährlich enden etwa fünf Angriffe tödlich. Es gibt also unendlich viele Todesursachen, die weitaus wahrscheinlicher sind.

 
Auch Delfine sind fester Bestandteil der Marine Big 5. Sogar zwei verschiedene Arten suchen regelmässig südafrikanische Gewässer auf: Der Buckeldelfin und der Grosse Tümmler. Erstere lassen sich, wie sich vermuten lässt, an ihrem Buckel erkennen. Sie leben bevorzugt in Kleingruppen bis zu 15 Delfinen. Auch sie sind leider weltweit stark gefährdet. Eine Buckeldelfin-Gruppe lebt beispielsweise um Dyer Island in Südafrika. Der Grosse Tümmler ist im Vergleich zu den Buckeldelfinen robuster gebaut. Da er so prachtvoll und wunderschön ist, sieht man ihn leider oft in Aquarien und Delfinshows. Ihn beobachtet man meist in grossen Gruppen von über 100 Tieren. Delfine halten sich vorwiegend in flachen Gewässern auf, was es einfach macht diese prächtigen Meeresbewohner zu beobachten.


Der afrikanische Pinguin ist auch ein sehr besonderes Exemplar seiner Gattung. Er wird auch als Eselpinguin bezeichnet, da seine Laute an die eines Esels erinnern. Ausser in Südafrika gibt es ihn noch in Namibia. Ihre etwas tolpatschige Art und Weise an Land, wird durch ihr flinkes und agiles Auftreten im Wasser wett gemacht. Denn unter Wasser können sie sich extrem gut bewegen, ja sogar fliegen. Seine schwarz-weisse Färbung ist seine Tarnung. Der weisse Bauch soll vor Fressfeinden aus dem Wasser, die sich von unten anpirschen, schützen. Der schwarze Rücken soll Angreifer aus der Luft an Land in die Irre führen. Auch Pinguine sind sehr partnerschaftliche und soziale Tiere. Sie leben in monogamen Beziehungen und bleiben oft 10 Jahre mit dem gleichen Partner zusammen. Der Pinguin-Bestand im südlichen Afrika hat sich im Laufe der Jahrzehnte dramatisch verringert. Ihre Eier waren im 19. Jahrhundert als Delikatesse bekannt. Der von Pinguinen produzierte Guano, der ihnen u.a. als Brutplatz dient, ist ein unter Menschen beliebtes Düngemittel. Auch die Überfischung der Meere hat ihr Übriges getan, dass nur noch rund 10% der ursprünglichen Population vorhanden ist.


Zu guter Letzt zählt auch die Robbe zu den Marine Big 5. Hier in Südafrika wird sie als Seebär bezeichnet. Geyser Rock, eine kleine Insel, ist das zu Hause von fast 60000 südafrikanischer Seebären. Hier stellen sie die Hauptnahrungsquelle für den Weissen Hai dar. Die Fortpflanzung unter den Robben ist ein äusserst interessanter Vorgang. Im November kommen die erwachsenen Bullen zur Kolonie und bilden sogenannte Fortpflanzungsterritorien mit den weiblichen Robben, auch als Harem bezeichnet. Nach einem Jahr Tragezeit bringen die Kühe einen einzigen Heuler auf die Welt. Jeder Heuler ist mit einem bestimmten Ruf und Geruch ausgestattet, so dass sich Mutter und Kind, nachdem die Mutter auf Nahrungsjagd war, immer wieder finden können. Jedes Jahr werden bis zu 12000 Heuler geboren. 

 
Wenn Sie nun Lust darauf haben die Marine Big 5 selbst kennen zu lernen, sollten Sie unbedingt eine Reise nach Südafrika ins Auge fassen. Begleiten Sie die Anbieter vor Ort auf eine umweltfreundliche Bootstour mit erfahrenen Meeresbiologen und Guides, die ihr Wissen nur allzu gerne mit Ihnen teilen. Auf Ihrer „Safari“ werden Sie die Möglichkeit haben Tausende Robben beim Sonnen auf dem Geyser Rock zu beobachten. In der Shark Alley werden Sie den berühmten Weissen Hai hautnah erleben. Auch den anmutigen südlichen Glattwal gilt es zu bewundern. Bestaunen Sie die Afrikanischen Pinguine auf Dyer Island und verpassen Sie zu guter Letzt auch nicht flinken und agilen Delfine im Kielwasser. Die Marine Big 5 werfen nochmal ein ganz neues Licht auf den Begriff Safari.

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