Mit
seinen 22275 Quadratkilometern ist der Etosha-Nationalpark nicht nur
eines der grössten Wildschutzgebiete Afrikas, sondern mitunter auch
der artenreichste. Allein eine Safari bei Tag ist schon ein
unvergessliches Erlebnis, an das man noch lange Zeit zurück denken
wird.. Bei Nacht und im offenen Geländewagen wird sie allerdings zum
Nervenkitzel. Wenn es hell ist, sind im Etosha Nationalpark vor allem
Springböcke, Strausse, Zebras, Giraffen und Elefanten unterwegs. Doch nachts verändert sich die Tierwelt vollkommen.
Dann bricht die Zeit der Löwen, Leoparden und Hyänen an. Der
Gänsehautfaktor ist dabei gross.
Am
besten man positioniert sich mit offenem Jeep im Nirgendwo des Etosha
Nationalparks und lässt sich von seiner Umgebung überraschen. In
der Ferne hört man nicht selten Löwengebrüll, das einem das Blut
in den Adern gefrieren lässt. Je näher sie kommen, desto klarer
wird: Hier ist eine Gruppe von Löwen auf der Jagd. Das Gebrüll
kommt näher und plötzlich tauchen mehrere Augenpaare in der Ferne
auf. Zeit die Scheinwerfer des Jeeps anzuwerfen und den Anblick der
königlichen Raubkatzen im Dunkeln zu geniessen. Die Scheinwerfer des
Jeeps werden allerdings nur selten angemacht, denn bei einer
Nacht-Safari ist der eigentliche Clou, dass man den Busch mit all
seinen anderen Sinnen wahrnimmt. Im Dunkeln nimmt man Geräusche
besonders fein wahr, man spürt die Vibration des Bodens, der Atem
beschleunigt sich vor Aufregung.
Nicht
nur Löwen, auch andere Tiere sind nachts besonders aktiv. Auch
Leoparden und Hyänen schleichen umher, auf der Suche nach der
perfekten Beute. Auch die Zeit der Erdwölfe, Käuzchen, Eulen und
skurrilen Geschöpfen wie dem Erdferkel ist in der Nacht gekommen.
Letzteres kommt beinahe nackt und nur von wenigen borstigen Haaren
bedeckt, ausschließlich bei Dunkelheit aus seinem Erdloch traut, um
Jagd auf Termiten zu machen. Sie lassen sich von einem Jeep nicht
stören, solange es dunkel bleibt und sich die Insassen ruhig
verhalten. So erlebt man Afrika von seiner geheimnisvollen Seite.
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